Arbeitskreisleiter ZQ Mittelschule & Berater für Digitalisierung im MLLV, Florian Zeindl

KURZVORSTELLUNG

Der gebürtige Münchner war einer der ersten fertig ausgebildeten Gymnasiallehrer, die erfolgreich an der Zweitqualifizierung Mittelschule teilnahmen. Seit Abschluss des Referendariats 2013 steht er unter anderem in sozialen Netzwerken und seit 2018 auch im MLLV jungen Gymnasial- und Realschullehrer*innen, die Unterstützung bei der Findung einer Alternative zu ihrer ursprünglichen Schulart benötigen, tatkräftig zur Seite. Durch Berufserfahrung an drei verschiedenen Schularten überzeugt er insbesondere durch fachliches und rechtliches Wissen.

VITA

2006 - 2011 Studium Lehramt Gymnasium Englisch/Sozialkunde/Geschichte und Magister Artium Englische Sprachwissenschaft/Englische Literaturwissenschaft/Soziologie

2008 – 2011 Studentische und Wissenschaftliche Hilfskraft an der Fakultät für Psychologie und Pädagogik (Informationstechnologie) der LMU München

2011 - 2013 Referendariat am Maria-Theresia-Gymnasium München

2013 - 2015 Lehramtsassessor an der Staatlichen FOS/BOS Wirtschaft in München

2015 - 2017 Zweitqualifizierung Mittelschule (MS Schleißheimer Str. 275 in München)

seit 2017 Lehrer an der Mittelschule Schleißheimer Str. 275 in München

seit 2018 Leitung Arbeitskreis Zweitqualifizierung Mittelschule beim MLLV

KONTAKT mail | 2q-mittelschule(at)mllv.bllv.de

KONTAKT mail | digitalisierung(at)mllv.bllv.de


Rückkehr an ursprüngliche Schulart durch KM Maßnahmen mutmaßlich torpediert?

Seit dem Jahr 2015 dienen Zweitqualifikanten aus dem Realschul- und Gymnasialbereich als wertvolle Stütze der Lehrerversorgung im Bereich der Grund-, Mittel- und Förderschulen . Schon zu diesem Zeitpunkt war durch die Öffnung der sonst in Bayern sehr strengen dreigliedrigen Lehrerausbildung abzusehen, dass die Lehrerversorgung an diesen Schularten ins Wanken geraten war, auch wenn die Politik dies stets dementierte.

„Wie Sie aus der medialen Berichterstattung wissen, sind deutschlandweit seit einigen Jahren Lehrer knapp. Bayern hat sich lange Zeit erfolgreich gegen diesen Trend gestemmt und Maßnahmen ergriffen, um zusätzliches Lehrpersonal für unsere Grund-, Mittel- und Förderschulen zu gewinnen.“ (KMS)

Was man hierbei nicht vergessen darf ist, dass diesen, laut Kultusministerium nun über 1400 Zweitqualifikanten allein an Grund- und Mittelschulen, ein jährliches Rückkehrrecht an ihre ursprüngliche Schulart eingeräumt wird. Das heißt, dass bei Bedarf jeder Zweitqualifikant jeweils zu Schuljahresbeginn, bei Erreichen der Grenznote der jeweiligen Fächerverbindung seiner ursprünglichen Schulart, sofort und ohne Vorwarnung den Grund- und Mittelschulbereich verlassen kann. Die Grenznoten in beinahe allen Fächern waren die letzten zehn Jahre sehr streng, weshalb eine große Rückkehrwelle bislang ausblieb und die Zahl der Zweitqualifikanten, welche die Chance auf einen festen Arbeitsplatz ergriffen, zunahm. Den meisten fertigen Zweitqualifikanten gefällt es an ihrer neuen Schulart sehr gut und sie sind dankbar ein Teil der Grund- und Mittelschullehrerschaft sein zu können.

„Nach den derzeitigen Prognosen werden die Schülermehrungen an den Grundschulen im Schuljahr 2026/27 ihren Höhepunkt erreichen und dann abflachen, an den Mittel- und Förderschulen werden die Schülerzahlen kontinuierlich bis 2030 weiter steigen.“ (KMS)

Die aktuellen Maßnahmen des Kultusministeriums zur Sicherung der Unterrichtsversorgung lässt erwarten, dass diese Zufriedenheit ins Wanken geraten könnte. Zusammen mit der Tatsache, dass jetzt schon im Realschulbereich und erwartungsgemäß bis spätestens (!) 2025 auch im Gymnasialbereich der Bedarf an Lehrkräften stark ansteigen wird und somit einem Großteil, wenn nicht allen, Zweitqualifikanten eine Rückkehr an ihre ursprüngliche Schulart ermöglicht wird, lässt Schlimmes für die Lehrerversorgung im Bereich der Grund- und Mittelschulen erahnen. Die Gründe für einen Rückkehrwunsch sind vielfältig: Selbstverständlich spielen die höhere Eingangsbesoldung und eine quasi beurteilungsunabhängige Regelbeförderung eine Rolle. Zusätzlich sind die deutlich zahlreicheren Aufstiegsmöglichkeiten in eine vergleichsweise breite Auswahl an Funktionsämtern zu nennen. Nicht zu vernachlässigen sind aber auch Aspekte der Arbeitsbedingungen. Die Unterrichtspflichtzeit an Realschulen und Gymnasien ist schon ohne die Arbeitszeitkontomaßnahmen geringer (23 bzw. 24 Wochenstunden). Nun wird, zumindest an Grundschulen, ein Arbeitszeitkonto mit einer Stunde Mehrarbeit eingeführt, das momentan weder an Realschulen noch an Gymnasien existiert. Des Weiteren ist anzumerken, dass auch Einschränkungen im Bereich Teilzeit und dem Sabbatjahr an Realschulen und Gymnasien nicht vorhanden sind. Das Gras ist also tatsächlich momentan auf der anderen Seite wesentlich grüner und man kann es den Zweitqualifikanten kaum verübeln, unter diesen nun geänderten Umständen das „sinkende Schiff Grund- und Mittelschule“ gegebenenfalls verlassen zu wollen. Durch einen vom Kultusministerium garantierten Notenbonus von 0,24 auf die Gesamtprüfungsnote im Falle einer spätere „Freie Bewerbung“ nach fünf Jahren Dienstzeit als Zweitqualifikant wird eine Rückkehr faktisch noch subventioniert. Aus Sicht der Zweitqualifikanten ist dies eine nette Geste und durchaus auch ein Anreiz, sich auf die neue Schulart einzulassen. Die Grund- und Mittelschulen, die durch die Begleitung und „Ausbildung“ dieser Lehrkräfte zusätzliche Arbeit leisten müssen, könnten das als suboptimal empfinden.

Die Tatsache, dass man insbesondere im Bereich der Mittelschulen auf das Arbeitszeitkonto verzichtet, weil man die Stunden in den nächsten fünf Jahren nicht zurückgeben kann, lässt an dieser Schulart noch schlimmere Belastungen als an den Grundschulen erahnen. In unserer Veranstaltung „KLARTEXT Zweitqualifizierung“ haben wir außerdem die Erfahrung gemacht, dass es auch unter den Interessenten für die zukünftigen Zweitqualifizierungsmaßnahmen ein eher geringes Interesse an der Schulart Mittelschule gibt. Die Arbeitsbedingungen werden dort also erwartungsgemäß immer schlechter werden. Es bleibt abzuwarten, wie lange Zweitqualifikanten hier, zusammen mit ihren „nativen“ Mittelschulkolleginnen und Kollegen, geduldig weiter an ihre Belastungsgrenze gehen werden, bevor sie nicht doch in ihr Rettungsbot „Rückkehrrecht an die Realschule / ans Gymnasium“ springen werden, auch wenn es vielen, wie oben erwähnt, eigentlich gut gefällt und sie eigentlich bleiben wollen. Doch ein Verbleib wird ab einem gewissen Punkt, aus oben genannten Gründen, nicht mehr rational sein.

Insgesamt dienen Zweitqualifikanten noch immer als wichtige Säule der Lehrerversorgung im Bereich der Grund- und Mittelschulen, was auch von Kultusminister Prof. Dr. Piazolo stets wiederholt und als erfolgreiche Maßnahme gegen den Lehrermangel angepriesen wird. Doch diese über 1400 Lehrerstellen im Bereich der Grund- und Mittelschulen sind faktisch auf Pump, denn eine Rückkehr dieser Zweitqualifikanten an ihre ursprüngliche Schulart, an der es derartige Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen wie die oben genannten nicht gibt, wird immer wahrscheinlicher. Aufgrund der Tatsache, dass diese Rückkehr jährlich und ohne Vorwarnung möglich ist, muss man langfristig auch diese Lücke mit neu ausgebildeten Lehrkräften füllen, denn man weiß vor dem jeweils neuen Schuljahr nie, wie viele der Zweitqualifikanten noch übrig sind. Spätestens im Jahr 2025 werden wir sonst einen Super-GAU erleben, wenn die Politik nicht bald etwas unternimmt. Leidtragende werden, wie so oft, die Schülerinnen und Schüler sein.

Alexandra Klement, AK Zweitqualifizierung, GS

Florian Zeindl, AK Zweitqualifizierung, MS und MLLV Vorstandsmitglied

ZQ-Check Seminar für Zweitqualifikanten vor Schuljahresbeginn - Ein voller Erfolg



Am 05.09.2019, gegen Ende der Sommerferien, lud der Arbeitskreis Zweitqualifizierung des MLLV zu einem Seminar für angehende Zweitqualifikanten für das Lehramt an Grund- und Mittelschulen ein. Gastgeber war diesmal die Grundschule an der Gotzmannstraße 19 mit den beiden Arbeitskreisleitern Alexandra Klement (Grundschule) und Florian Zeindl (Mittelschule).



Trotz Sommerferien besuchten 23 Teilnehmer die Veranstaltung, davon zwei angehende Zweitqualifikanten für die Mittelschule und 21 für die Grundschule. Der Trend der vorherigen Veranstaltungen (KLARTEXT Zweitqualifizierung und STAMMTISCH Zweitqualifizierung) setzt sich augenscheinlich fort: Ein Großteil der Realschul- und Gymnasiallehrkräfte, die Interesse an der Zweitqualifizierung haben, oder diese tatsächlich starten, finden sich im Bereich der Grundschule.

Ziel der Veranstaltung, die in den vergangenen Jahren schon von Karin Leibl im BLLV angeboten wurde, war es, die angehenden Zweitqualifikanten noch vor Schulbeginn auf ihren zukünftigen Arbeitsplatz vorzubereiten, in dem ihnen zum einen die wichtigsten Grundlagen und Grundbegriffe erklärt wurden, und, fast noch wichtiger, ihnen die Angst zu nehmen.

Alexandra Klement und Florian Zeindl erklärten anfangs den allgemeinen Ablauf der zwei Jahre sowie wichtige Grundlagen wie Schriftwesen, Klassenleitung, Klassenzimmergestaltung und weitere wichtige Unterschiede zur Realschule und zum Gymnasium. Während Alexandra Klement ins Detail der Grundschule einging, erläuterte Florian Zeindl den Betrieb der Mittelschule in einem separaten Raum für die beiden angehenden Mittelschullehrkräfte, da es zwischen Grund- und Mittelschule doch einige Unterschiede gibt.

Folgende Fragen waren von besonderem Interesse und wurden im Detail diskutiert:

  • Materialbeschaffung / -erstellung
  • Prüfungsgestaltung
  • Hefteinträge und Tafelanschriebe
  • „Kindliches“ Unterrichten
  • Materialliste für Eltern
  • Einführung von (Lern-)wörtern
  • Inhalte des Elternabends
  • Ausflüge
  • Gestaltung der ersten Schulwoche / gegenseitiges Kennenlernen
  • Schriftwesen / Wochenplan

Die beiden Gastgeber versuchten, alle Fragen detailliert zu beantworten und den Teilnehmern die Nervosität zu nehmen. Letztendlich war die Veranstaltung ein voller Erfolg, die Teilnehmer gingen sichtlich erleichtert sowie gut vorbereitet nach Hause und warten nun gespannt auf den ersten Schultag.

Florian Zeindl

ALEXANDRA KLEMENT UND FLORIAN ZEINDL MIT IHRER VERANSTALTUNG „KLARTEXT ZWEITQUALIFIKATION“ DIESMAL ZU GAST AN DER MITTELSCHULE AN DER SIMMERNSTRASSE: HOCHRANGIGE GÄSTE DES BAYERISCHEN SCHULWESENS MIT VON DER PARTIE

Die engagierten Zweitqualifikanten Alexandra Klement (Grundschule) und Florian Zeindl (Mittelschule) luden am 27.05. bereits zum zweiten Mal zu ihrer Informationsveranstaltung hinsichtlich der auch in diesem Jahr erneut angebotenen Maßnahmen zur Zweitqualifizierung für das Lehramt an Grund- und Mittelschulen ein. Diesmal war der Austragungsort die Mittelschule an der Simmernstraße in München, der den Anwesenden einen näheren Bezug zu einer anderen Schulart ermöglichte. Und die Veranstaltung war sehr gut besucht: Neben 17 Interessentinnen und Interessenten fanden sich auch wichtige Persönlichkeiten des Bayerischen Schulwesens an diesem Abend ein. Zuvorderst zu nennen ist der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Ministerialdirektor Herbert Püls. Daneben waren Ministerialrätin Dr. Gisela Stückl (Leiterin des Referats III.3 „Personalfachliche Angelegenheiten der Grund- und Mittelschule“ der Abteilung III „Grund-, Mittel- und Förderschulen“ im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus), Dr. Michael Hoderlein-Rein (Dritter Vorsitzender des Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverbandes; Vorsitzender des Örtlichen Personalrats im Staatlichen Schulamt München; Rektor der Grundschule Berg-am-Laim-Straße) und Birgit Dittmer-Glaubig (Abteilungsleiterin Berufswissenschaften des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes; Konrektorin der Mittelschule an der Simmernstraße) zugegen. Die Anwesenheit der genannten Personen zeigt, dass die Anliegen der Teilnehmer/innen der Maßnahmen zur Zweitqualifizierung sehr ernst genommen werden. (weiter lesen ...)

STAMMTISCH Zweitqualifizierung

Liebe Teilnehmer und Absolventen der Zweitqualifizierungsmaßnahmen,

insbesondere diejenigen, die jetzt im Februar vom Realschul- oder Gymnasialdienst fast ohne Verschnaufpause in den Grund- oder Mittelschulbereich gekommen sind, aber auch Teilnehmer, die sich schon länger in der Maßnahme befinden und sie bald beenden werden, laden wir herzlich zu unserer Veranstaltung ein:

STAMMTISCH Zweitqualifizierung

Montag, 11.03.2019

von 18:00 bis 20:00 Uhr

am Bavariaring 37, 80336 München

Ihr seid bestimmt anfangs verunsichert und stellt euch dieselben Fragen, wie viele andere:

  • Wie unterrichte ich fremde Fächer?
  • Wie erstelle und führe ich mein amtliches Schriftwesen?
  • Wie komme ich mit den Schülern der Grund- und Mittelschule zurecht?
  • Wie erstelle ich Prüfungen?
  • Wie komme ich an geeignete Materialien?
  • Wie soll meine UV aussehen?

Und vieles mehr… Diese und viele andere Fragen wollen euch erfahrene Absolventen der Zweitqualifizierung anschaulich und unkompliziert beantworten. Des Weiteren möchten wir Euch die Gelegenheit geben, einander kennenzulernen, in informeller Runde Probleme, Ängste und Wünsche zu besprechen und auf Dauer Kontakte zu knüpfen.

Anmeldung bitte mit Angabe GS oder MS und ZQ Jahrgang über 2q-mittelschule(at)mllv.bllv.de

Wir freuen uns auf euch.

Klartext Zweitqualifikation



Am 10. Januar 2019 lud der MLLV zu dieser Veranstaltung ein. Sie richtete sich an interessierte Realschul- und Gymnasiallehrer_innen, die auf Anhieb und in absehbarer Zeit keine unbefristete Anstellung in ihrer Schulart zu erwarten haben. 
Es kamen auch Kolleginnen und Kollegen, welche die Nachqualifizierung bereits begonnen oder gar abgeschlossen haben. Die Teilnahme war trotz Schneechaos erfreulich hoch.
 Als Gäste nahmen Frau Dr. Stückl vom Kultusministerium teil, sie gab Antworten auf rechtliche Fragen und auf solche, die zu Anstellung, Versetzung und Umsetzung gestellt wurden. Frau Schulrätin Deiß vom Staatlichen Schulamt in der Landeshauptstadt München, ist u.a. für die "Bewährungsfeststellung zur Zweitqualifikation“ zuständig und konnte in einem zweiten Teil der Veranstaltung hierzu fachkundig und konkret Informationen geben sowie auf spezifische Anliegen der Besucher eingehen. Der örtliche Personalratsvorsitzende Herr Dr. Hoderlein-Rein bot seine Unterstützung und Hilfe in einer Mut machenden Weise an (weiter lesen ...)